Übelkeit während der Schwangerschaft
Die hormonelle Umstellung im ersten Schwangerschaftsdrittel ist dafür verantwortlich. Sie sorgt häufig für morgendliches Unwohlsein. Flaue Gefühle, manchmal auch über den ganzen Tag verteilt, gehören neben dem Ausbleiben der Monatsblutung zu den ersten Anzeichen einer Schwangerschaft. Der niedrige Blutzuckerspiegel am Morgen kann die Symptome verstärken. Ein Eimer neben dem Bett kann da sinnvoll sein. Noch besser ist es, schon vor dem Aufstehen etwas gegen die Übelkeit zu unternehmen.
Ein kleiner Snack vor dem Aufstehen und Entschleunigung am Morgen machen den Start in den Tag deutlich angenehmer. Vermeide Hektik und Stress am frühen Morgen ebenso wie abruptes Aufsetzen. Strecke und räkele dich stattdessen lieber genüsslich im Bett und gönne dir einen Morgensnack, um den Blutzuckerspiegel zu heben. Stelle dir unbedingt schon am Abend ein kleines Tablett oder eine Schale mit Kleinigkeiten in greifbarer Nähe bereit.
Tipp: Manchmal tut es auch gut und hilft bei flauen Gefühlen, noch am Abend oder auch mitten in der Nacht einen Happen zu essen.
Neben dem bekannten Zwieback sind auch Reiswaffeln oder Müsliriegel eine gelungene Alternative. Schaue am besten, wonach dir ist. Ebenfalls bewährt haben sich auch Ingwer- und Pfefferminztee am Bett.
Wenigstens etwas Gutes hat das Übelsein in den ersten Wochen: Es ist der klare Beweis dafür, dass die Schwangerschaft sich stabilisiert und vorangeht. Zwar leidet rund die Hälfte aller werdenden Mütter an Übelkeit und Erbrechen in der Frühschwangerschaft und rund ein Viertel nur an Übelkeit – aber zum Glück hält das selten während der gesamten Schwangerschaft an. Das Baby bekommt davon übrigens meistens auch nichts mit.
Probiere Tag für Tag erneut aus, was dir persönlich guttut. Das kann sich mit der Zeit durchaus ändern.
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gute Düfte
Du kannst deine erhöhte Geruchssensibilität zu deinen Gunsten nutzen. Teste verschiedene Geruchsnuancen aus, mit denen du ein angenehmes Gefühl verbindest.
Ingwer
lngwertee – am besten aus frischem Bio-Ingwer – ist ein bewährtes Hausmittel gegen Übelkeit. Die lngwerwurzel wurde früher schon gegen Seekrankheit gekaut.
Anleitung: Ein Stück der Knolle abschneiden, abbürsten, in Scheiben schneiden und sofort mit heißem Wasser übergießen, mindestens fünf Minuten ziehen lassen. Ingwer gibt es auch als Lutschbonbons, Tabletten, Saft, Kekse oder in kandierter Form.
Extra-Tipp: Manche bekommen von Ingwer auch Sodbrennen oder Kopfweh. Dann versuche es lieber mit einem frischen Pfefferminztee. Am besten in vielen kleinen Schlucken trinken.
gesalzene Brühe
Brühe hilft, den Wasser und Salzverlust auszugleichen, der häufig mit Erbrechen einhergeht, tut es grundsätzlich gut, viel zu trinken – gern auch etwas Salzhaltiges wie Gemüse oder Hühnerbrühe.
Mehrere kleine Schlucke sowie kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt sind verträglicher als große, fettreiche Portionen.
Gekochte oder eingemachte Speisen sind grundsätzlich verträglicher als Rohkost. Das gilt auch für Obst und Gemüse zwischendurch. Nehme eher magere, mild gewürzte Speisen.
Akupressur
Unter Umständen hilft auch die Stimulation des Akupressurpunktes P 6. Er liegt auf dem inneren Unterarm, etwa drei Fingerbreit unterhalb der Handgelenksfalten.
Mit Akupressurarmbändern kannst du diesen Punkt dauerhaft stimulieren. Ein wissenschaftlich geprüfter Nutzen für diese Methode gibt es bislang noch nicht.
Medikamente
Leidest du unter anhaltender großer Übelkeit oder musst du mehrmals am Tag stark erbrechen, spreche deine Ärztin oder deinen Arzt an.
Bei schwerer Schwangerschaftsübelkeit müssen einige Patientinnen ins Krankenhaus. Dort bekommen sie Infusionen, um Flüssigkeitsverluste auszugleichen. Kurzfristig (bitte nicht dauerhaft!) können Arzneimittel mit Wirkstoffen wie Dimenhydrinat und Diphenhydramin eingenommen werden.
Entlastung, Haushaltshilfe
Bei starker Übelkeit können Ärztin oder Arzt zu deiner Entlastung auch ein schriftliches Attest für ein individuelles Beschäftigungsverbot ausstellen. Frage danach, wenn es dir sehr schlecht geht. Bist du gesetzlich krankenversichert, hast du in Notsituationen in der Schwangerschaft (und auch danach) Anspruch auf eine Haushaltshilfe. Du brauchst auch dazu ein ärztliches Attest und stellst den Antrag bei deiner Krankenkasse.
Tipp: Rufe deine Krankenkasse direkt an und/oder bitte deine Hebamme um Unterstützung.