Einen Säugling zu tragen ist in allen Kulturen verbreitet. Zwei Drittel der Weltbevölkerung tragen ihre Babys heute noch – und geben ihnen damit Halt und Sicherheit.
Sobald man ein Neugeborenes hochhebt, zieht es instinktiv seine Beinchen hoch und spreizt sie auseinander, damit es sich eng an den Körper des Tragenden schmiegen kann. Da sich ein Baby nicht aus eigener Kraft am Körper der Mutter halten kann, braucht es eine feste Unterstützung – etwa durch ein Tragetuch. Da es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, ein Tragetuch zu binden, empfehle ich, unbedingt einen Kurs zu besuchen, in dem dir die Bindetechnik gezeigt wird.
Die Vorteile des Tragens
Du kannst durch das Tragen im Tragetuch das Bedürfnis deines Babys nach Nähe erfüllen und hast gleichzeitig deine Hände frei. Häufig getragene Babys entwickeln weniger Verlustängste, weinen seltener und sollen früher selbstständig werden. Mithilfe des Tragetuches bist du außerdem mobiler als mit Kinderwagen (etwa auf Treppen, in Bus und Bahn, unterwegs in den Bergen oder am Strand). Außerdem ist das Tragetuch leicht verstaut, wenn man es gerade nicht benötigt.
Nachteil: Mit Baby am Bauch bist du eingeschränkter in der eigenen Beweglichkeit – das Bücken, Beugen oder In-dieHocke-Gehen fällt schwerer beziehungsweise braucht etwas Training.
Bereits ab dem ersten Tag kann ein Baby mit Tragehilfe am Körper getragen werden. Gute Tragehilfen verteilen das Gewicht des Babys ideal, sodass die Muskeln der Eltern mit zunehmendem Gewicht des Säuglings trainiert werden und sich der Situation anpassen. Beliebt ist etwa die Wickelkreuz-Trage oder die Wiegehaltung.
Worauf solltest du achten: Besonders bei den ganz Kleinen muss das Köpfchen mit einer Stoffbahn gut gestützt werden. Die ideale Beinposition ist angewinkelt und leicht nach außen zeigend. Das schont Hüftgelenke und Wirbelsäule. Je höher dein Baby sitzt, desto besser verteilt sich sein Gewicht. In den ersten Monaten sollte es nur zu dir schauen: So ist es gut vor einem Hohlkreuz geschützt und vor visueller Reizüberflutung.