Der Beckenboden nach der Geburt
Durch das Gewicht des Babys und verschiedene hormonelle Veränderungen ist der Beckenboden nach der Geburt ausgedehnt wie ein Gummiband ohne Spannkraft. Bliebe er in diesem Zustand, würde das langfristig zu einer Senkung der inneren Organe führen. Das hätte die unangenehme Folge, dass nicht steuerbar Urin abginge -und zwar bereits beim Husten, Niesen oder jeder Art von körperlicher Anstrengung.
So weit braucht es aber nicht zu kommen. Denn die Natur hat es so eingerichtet, dass die Elastizität zurückkommt, wenn die Muskeln frühzeitig und regelmäßig trainiert werden. Deshalb solltest du schon bald mit der Wochenbettgymnastik beginnen und einige Wochen später mit der Rückbildung fortfahren.
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unnötige Belastungen vermeiden
Achte nach der Geburt darauf, dass du unnötige Belastungen vermeidest.
Trage dein Baby so hoch wie möglich am Körper. Das gilt auch für das Tragen von schweren Gegenständen.
Stehe möglichst mit hüftbreit geöffneten Beinen und leicht gebeugten Knien und geradem Rücken. Wenn du dein Baby aus dem Bettchen hebst, solltest du genauso stehen, denn dies wirkt sich positiv auf die Beckenbodenmuskulatur aus.
Leicht gebeugte Knie und eine leicht geöffnete Schrittstellung geben dir außerdem mehr Standfestigkeit.
Die Chance der Rückbildung
Die Teilnahme an einem Kurs für Rückbildungsgymnastik ist nicht nur unbedingt empfehlenswert, sondern steht jeder Frau zu.
Die Kosten dafür übernimmt die Krankenkasse.
Am besten wendest du dich für weitere Informationen an deine Nachsorgehebamme oder deinen Frauenarzt.
Ab etwa der sechsten Woche nach der Geburt sollten Mütter mit der Rückbildungsgymnastik beginnen. Im Gegensatz zur Wochenbettgymnastik steht hier nicht mehr nur das Training der Beckenbodenmuskulatur auf dem Programm, sondern auch noch die Kräftigung der Muskeln sowie die Stärkung deiner Kondition und Koordination.
kleines Programm für Zuhause
Nimm dir die Zeit für diese wichtige Übung – im Idealfall zweimal pro Woche 20 bis 30 Minuten, und zwar über mehrere Wochen. Je häufiger und intensiver du die Übung absolvierst, desto kräftiger wird dein Beckenboden, desto größer dein Körperbewusstsein und umso besser deine allgemeine Fitness.
Damit du dir keine Muskelverletzung zuziehst, solltest du dich vor dem Sportprogramm unbedingt aufwärmen.
Lege eine flotte Lieblingsmusik in den CD-Spieler ein und lege los.
- Marschiere auf der Stelle, nimm dabei die Arme schwungvoll mit und hebe die Knie so weit wie möglich hoch. Schaffe es bis zur Körpermitte! Versuche, das Tempo beizubehalten – etwa für ein bis zwei Songlängen. Du sollest dabei ins Schwitzen kommen!
- Wenn du nach dem Marschieren noch nicht richtig warm sind, kannst du dich zum „Trockenradeln“ auf den Rücken legen. Eine Übung besteht aus 10-mal vorwärts und 10-mal rückwärts radeln.